Geboren am 30. September 1920 in Wien. 1945 Dipl. Ing., anschließend Assistent für Baukunst an der Technischen Hochschule Wien. 1948 PhD. in Kunstgeschichte am Warburg Institute, Universität London. 1955 Berufung durch J.L. Sert an die Graduate School of Design, Universität Harvard, wo er 1960 Full Professor für Architektur, und 1966 Direktor des Carpenter Center for Visual Arts wurde.
1948-1959 war er Mitglied und schließlich Österreichischer Delegierter bei C.I.A.M. (International Congresses of Modern Architecture). Eduard Sekler verstarb am 1. Mai 2017.

Bauten und Werke (Auswahl)
Sekler begann bald nach Kriegsende die schwer beschädigte historische Kirche am Wiener Leopoldsberg zu restaurieren. 1948-1949 startete dann (in weiteren Jahren mit Herbert Prehsler) sein Engagement im Wiener sozialen Wohnbau mit einer kleinen Anlage in Wien-Siebenhirten. 1950-1954 Freiheitssiedlung in Wien (mit einem Brunnen von Wander Bertoni, der von Sekler sehr gefördert wurde), 1956-1962 Assanierung Alt-Erdberg am Fiakerplatz. 1980 Urbanistische Planung des historischen Stadtzentrums von Patan, Nepal.

Kuratorentätigkeit in den USA (Auswahl)
1962 Historic Urban Spaces, Harvard University
1968/1969 Creative Austria, 20th Century, Philadelphia
1963 Möbel von Josef Hoffmann, New York

Internationales Engagement
Fachberater, Forscher und Projektleiter im Auftrag der UNESCO u.a. in Buthan, Afghanistan, Thailand, Indien und vor allem Nepal, wo er während zahlreicher Aufenthalte mit Hilfe des Kathmandu Valley Preservation Trusts, dessen erster Vorsitzender er war, wertvollste historische Bauwerke vor dem Verfall bewahrte.

Publikationen (Auswahl)
Wren and his Place in European Architecture, 1956
Le Corbusier at Work. The Genesis of the Carpenter Center for the Visual Arts, 1978 (mit W. Curtis)
The Sukothai Historical Park Project, 1978
Die Architektur und die Zeit, 1988
Josef Hoffmann. Das architektonische Werk. Monographie und Werkverzeichnis, 1982, (engl. 1985, frz. 1986, ital. 1991)

Seklers große Leistung ist, trotz seiner internationalen Aufgaben, und seiner Lehrtätigkeit in Harvard, in Österreich präsent geblieben zu sein. Durch seinen qualitativ hochstehenden Beitrag zum sozialen Wohnungsbau und zur kritischen Fachliteratur der Nachkriegszeit ist er in seinem Engagement stets mit in der ersten Reihe gestanden.