KRZYSZTOF PENDERECKI

Komponist/Dirigent

Geboren am 23. November 1933 in Debica im polnischen Karpatenvorland. Ab 1954 studierte er bei Artur Malewski und Stanislas Wiechowicz Komposition an der Krakauer Staatsakademie für Musik.
1958 bis 1966 übernahm er eine Professur an der Musikakademie, deren Rektor er von 1972 bis 1987 war. Daneben unterrichtete Penderecki von 1966 bis 1968 an der Folkwang-Hochschule, Essen, im Fach Komposition und Instrumentierung. Zwischen 1972 und 1978 war er Professor in Yale.

Seine Erfolge als Komponist begannen 1959, als er beim Wettbewerb des Polnischen Komponistenverbandes alle drei zu vergebenden Preise gewann. Die Uraufführung des Orchesterwerks „Anaklasis“ in Donaueschingen machte ihn 1960 international berühmt. 1968 bis 1969 schrieb Penderecki seine erste Oper „Die Teufel von Loudun“. Ab 1972 beginnt Pendereckis internationale Karriere als Dirigent eigener und fremder Werke in den Konzertmetropolen weltweit. 

1995 Ernennung zum Mitglied der Royal Academy of Music, London, 1998 zum Foreign Honorary Member der American Academy of Arts and Letters. 2000 Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Zahlreiche Ehrendoktorwürden, darunter am St. Petersburger Konservatorium und 2008 am staatlichen Konservatorium Jerewan. Kompositionen von Penderecki finden sich auch in Filmen, unter anderem in „Shutter Island“ (2010), „Shining“ (1980) oder „Der Exorzist“ (1973). Für seine Kompositionen erhielt er insgesamt fünfmal den Grammy Award, das letzte Mal 2017 für die Beste Chor-Darbietung. Er galt als führender Vertreter der zeitgenössischen polnischen Avantgarde. Krzysztof Penderecki verstarb am 29. März 2020. 

Auszeichnungen (Auswahl)
2014 Orden des Marienland-Kreuzes
2009 Verdienstorden des Großherzogtums Luxemburg
2006 Baltic Star
2005 Orden des Weißen Adlers
2004 Praemium Imperiale
2003 Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
2002 Staatspreis der Landes Nordrhein-Westfalen
2001 Prinz-von-Asturien-Preis
1996 Emmy Award
1996 Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres
1993 Unesco Preis
1992 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
1990 Das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1977 Prix Arthur Honegger
1967 Prix Italia

Werke (Auswahl)
2017 6. Sinfonie: Chinesische Lieder für Bariton und Orchester
2015 Konzert für Trompete und Orchester
2012 Konzert für Violine, Viola und Orchester
2011 Duo concertante für Violine und Kontrabass
2007-2008 Konzert für Horn und Orchester „Winterreise“
2004-2005 8. Sinfonie: Lieder der Vergänglichkeit
2003 Fanfarria real für Orchester
2002 Benedictus für Frauenchor a cappella
2000 Sextett für Klarinette, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Klavier (Uraufführung Salzburger Festspiele)
1998 De profundis aus „Seven Gates of Jerusalem“, Fassung für Streichorchester
1996-1997 Serenade für Streichorchester
1990-1991 Ubu Rex. Opera buffa in zwei Akten (nach Alfred Jarry)
1989 Adagio, 4. Sinfonie für großes Orchester
1984-1986 Die schwarze Maske. Oper in einem Akt (nach Gerhard Hauptmann; Uraufführung Salzburger Festspiele)
1976-1978 Paradise Lost (nach John Milton; Uraufführung Salzburger Festspiele)
1973-1974 Magnificat (Uraufführung Salzburger Festspiele)
1968-1969 Die Teufel von Loudun. Oper in drei Akten (nach Aldous Huxley)
1967 Dies Irae. Oratorium zum Gedächtnis der Opfer von Auschwitz
1962 Stabat Mater für 3 gemischte Chöre a cappella
1961-1962 Fluorescences für Orchester
1959-1961 Dimensionen der Zeit und Stille für Chor und Orchester
1959-1960 Anaklasis für Streicher 

Bibliografie (Auswahl)
1979 Schwinger, Wolfram: Penderecki. Begegnungen, Lebensdaten, Werkkommentare. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt

Anfangs führte er die Avantgarde an und entwickelte die „postserielle Musik“. Später wandte er sich der Tradition zu und gewann dadurch an Publikumsgunst. Seine Avantgarde-Techniken hatten und haben großen Einfluss auf Komponisten von Filmmusik.

 

http://www.krzysztofpenderecki.eu