BRUNO BUCHBERGER

Mathematik

Bruno Buchberger, geboren 1942 in Innsbruck, war von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2010 als Ordentlicher Universitätsprofessor für Computer-Mathematik an der Johannes-Kepler-Universität Linz tätig. Er gründete 1989 den Softwarepark Hagenberg und 1992 die Fachhochschule Hagenberg, wo er 2007 das erste Masters Program in lnformatics in Österreich etablierte. 
Bruno Buchberger ist ein exzellenter Mathematiker, dessen Ruf weit über die Grenzen Österreichs hinaus reicht. Er hat über ein halbes Jahrhundert führend zur Entwicklung des symbolischen Rechnens beigetragen und wurde durch seine grundlegenden Arbeiten zur Theorie der „Gröbnerbasen" (dieser Begriff geht auf ihn zurück) mit den darauf beruhenden „Buchberger-Algorithmen" weltbekannt. Bei den Gröbnerbasen handelt es sich um eines der derzeit aktivsten und vielversprechendsten Gebiete des symbolischen Rechnens. Sie bilden ein zentrales Thema in der algebraischen Geometrie, das nicht nur im engeren theoretischen Bereich der Mathematik besondere Bedeutung hat, sondern auch für die Beschreibung von Phänomenen und Abläufen in den Natur- und Technikwissenschaften unentbehrlich ist. Anwendungsgebiete reichen von der Modellierung über Kryptographie bis zur Optimierung akademischer und kommerzieller Computersysteme. 
Bruno Buchberger gründete das Journal of Symbolic Computation als führendes Publikationsorgan auf diesem Gebiet. Das von ihm gegründete und lange Jahre geleitete Forschungsinstitut für Symbolisches Rechnen (RISC) in Linz hat sich zu einer der wichtigsten Forschungsstätten auf diesem Gebiet weltweit entwickelt. 
Zahlreiche Preise und Auszeichnungen bezeugen die hohe internationale Wertschätzung. Bruno Buchberger ist Ehrendoktor der Universitäten Nijmegen (1995), Timisoara (2000), Bath (2005), Waterloo/Kanada (2011) und Innsbruck (2012). Er ist Mitglied der Academia Europaea (London) und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1995 wurde ihm die Wilhelm-Exner-Medaille verliehen. 2007 zeichnete ihn die Association for Computing Machinery für die Entwicklung der Theorie der „Gröbnerbasen" mit dem Paris-Kanellakis-Preis aus.