CHRISTIANE NÜSSLEIN-VOLHARD

Biologie

Geboren am 20. Oktober 1942 in der Nähe von Magdeburg. Früh fasziniert von Konrad Lorenz hielt sie nach der Matura eine Rede über die „Sprache bei Tieren“. 1962 bis 1968 Biochemie-Studium in Tübingen. 1973 Promotion im Fach Genetik. Ab 1978 arbeitete sie an mehreren Instituten in Tübingen, unterbrochen von Forschungsaufenthalten in den USA (u.a. Harvard und Yale). Seit 1985 wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. 1998 gründete sie mit einem Bayer-Manager eine Biotechnologie-Firma, die gentechnisch hergestellte Medikamente entwickelt. 1995 erhielt sie mit zwei anderen Wissenschaftern den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.

Publikationen (Auswahl)
Wann ist der Mensch ein Mensch?, 2003
Von Genen und Embryonen, 2004
Das Werden des Lebens - Wie Gene die Entwicklung steuern, 2004
Coming to life. How genes drive development, 2006
Über 100 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften, einige populärwissenschaftliche Kommentare in Zeitungen (FAZ, Die Zeit)

Nüsslein-Volhard hat für ihre Forschungen über die genetische Kontrolle der frühen Embryonalentwicklung den Nobelpreis erhalten. Ihre Bedeutung liegt in der Ambition, den Zeitpunkt des Beginns des „Menschseins“ näher zu bestimmen. Damit versucht sie, jenseits ideologischer und theologischer Kriterien, Argumente der Vernunft in der Diskussion um das Werden des Lebens zu erlangen.