IAN HACKING

Philosophie

Ian Hacking wurde am 18. Februar 1936 in Vacouver, British Columbia, Canada, geboren. Er studierte an der Universität von British Columbia (1956) und in Cambridge (Trinity College) und promovierte 1962 in Cambridge bei Casimir Lew, einem Schüler Ludwig Wittgensteins.
Er lehrte anfangs an der Universität von British Columbia, später in Cambridge und wurde 1974 an die Stanford Universität berufen. 1983 wurde er Professor der Philosophie an der Universität von Toronto. Von 2000 bis 2006 hatte er den Lehrstuhl für Philosophie und Geschichte wissenschaftlicher Konzepte am College de France inne.
Der analytische Philosoph Hacking wurde primär bekannt für seine historische Betrachtung der Wissenschaftsphilosophie und gilt zusammen mit John Dupre, Nancy Cartwright und Peter Galison als einer der wichtigsten Mitglieder der „Stanford Schule“ der Wissenschaftstheorie. Sein Interesse neigte sich ab 1990, zum Teil unter dem Einfluss von Michel Foucault, von der Physik der Psychologie zu.
In seinem Werk bemüht sich Hacking auch um eine zeitgemäße Rezeption und Deutung der Arbeiten österreichischer Wissenschaftler und Philosophen. In seinem Schrifttum sind nahezu durchgehend österreichische Gelehrte höchst präsent. In seinem Buch Why does Language Matter to Philosophy? (1975) bezieht er sich unter anderem ausführlich auf Ernst Mach, Ludwig Wittgenstein, Sigmund Freud, Kurt Gödel und die Wissenschaftsphilosophen des „Wiener Kreises“. In seinem Werk Representing and Intervening (1983) erörtert Hacking Ernst Mach, Moritz Schlick, Ludwig Wittgenstein, Otto Neurath und Paul Feyerabend. Dieser Bezug zu österreichischen Philosophen, Wissenschaftlern und Künstlern ist auch in diversen jüngeren Werken Hackings zu konstatieren. Ian Hacking verstab am 10. Mai 2023.