Geboren am 17. Februar 1925 in Wien, Studium der Fächer Geographie, Geologie, Biologie, Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Wien und bereits ab 1946 Assistentin am Institut für Geographie, 1949 Promotion zum Dr.phil. in den Fächern Geographie, Geologie; 1949-1951 Studium der Wirtschaftswissenschaften an der damaligen Hochschule für Welthandel in Wien. 1965 Habilitation für das Gesamtgebiet der Geographie. Von 1968-1972 Gastprofessuren in Kent, Ohio, USA; Ottawa, Kanada und Erlangen, Deutschland. Elisabeth Lichtenberger verstarb am 14. Februar 2017.
Institutionelle Neugründungen
1972 Berufung auf die ordentliche Professur Geographie III, 1974 Umwandlung in Geographie, Raumforschung und Raumordnung und Einrichtung dieses Studienzweiges an der Universität Wien sowie bis zur Emeritierung 1995 weiterer Ausbau. 1988 Gründung des Instituts für Stadt- und Regionalforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Großprojekte mit Politikrelevanz
„Stadtkartierung von Wien“, 1955-1958 als Grundlage des Flächenwidmungsplans, „Stadtverfall und Stadterneuerung“ in Wien, Budapest und Prag und „Transformation der Märkte“ in Ungarn, Tschechoslowakei und Polen (nach 1989) mit ausländischen Kollegen. 1994-2000 Schwerpunktprogramm des FWF über die Auswirkungen des EU-Beitritts auf Raum und Gesellschaft in Österreich.
Publikationen (Auswahl)
Wirtschaftsfunktion und Sozialstruktur der Wiener Ringstraße, 1970
The Eastern Alps, 1973
Die Wiener Altstadt. Von der mittelalterlichen Bürgerstadt zur City, 1977 Gastarbeiter. Leben in zwei Gesellschaften, 1984
Stadtverfall und Stadterneuerung, 1990
Die Zukunft von Ostmitteleuropa. Vom Plan zum Markt, 1991
Wien-Prag. Metropolenforschung, 1993
Vienna. Bridge Between Cultures, 1993
Gelebte Interdisziplinarität, 1995
Austria. Society and Regions, 2000
Die Stadt. Von der Polis zur Metropolis, 2002
Europa. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik, 2005
23 Monographien, 230 Aufsätze, Herausgabe von 3 Forschungsreihen der ÖAW
Lichtenberger ist durch die Komparatistik politischer Systeme, darunter den politischen Vergleich der Städte in der westlichen Welt schon in den 70er Jahren international bekannt geworden und hat durch mehrere Innovationen die Wiener Schule der Stadtgeographie an die internationale Forschungsfront gebracht, wie die Übertragung der zentralörtlichen Theorie auf das innerstädtische System, die Erweiterung der sozialökologischen Theorie durch „das zentrale Mitte-Konzept der Stadt“ und die Theorie des „Lebens in zwei Gesellschaften“.