Geboren am 6. Jänner 1918 in Oberbergen im Kaiserstuhl. Gymnasium in Breisach und Freiburg im Breisgau. Theologiestudium durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, schwere Verwundung in Stalingrad. 1946 beendete er das Studium und empfing gleichzeitig die Priesterweihe. 1965 Habilitation in Heidelberg für Fundamentaltheologie, gleichzeitig Ruf nach Passau, 1969 Wechsel nach Würzburg. Von 1974 bis 1989 hatte er in der Nachfolge Karl Rahners den Romano-Guardini-Lehrstuhl in München inne. Eugen Biser verstarb am 25. März 2014.
Publikationen (Auswahl)
Glaubenskonflikte. Strukturanalyse der Kirchenkrise, 1989
Paulus. Zeuge, Mystiker, Vordenker, 1992
Hat der Glaube eine Zukunft, 1994
Überwindung der Lebensangst. Wege zu einem befreienden Gottesbild, 1996
Einweisung ins Christentum, 1997
Überwindung der Glaubenskrise. Wege zur spirituellen Aneignung, 1997/2001
Theologie der Zukunft. Eugen Biser im Gespräch mit Richard Heinzmann, 2005
Jesus. Sein Lebensweg in neuem Licht, 2008
Eugen Biser, gewissermaßen ein „Konkurrent“ von Papst Benedikt bei Buchpublikationen zu Gestalt und Wirken Jesu, hat 2008 in einem Interview den Satz geprägt: „Es gibt ein Wechselverhältnis Religion-Atheismus. Eine starke Religion provoziert einen starken Atheismus. Eine schwache Religion hat keinen wirklichen Gegner.“
Sein realistisches Bild des Christentums drückt sich in der Beurteilung des Islam aus: „Im Vergleich zum Christentum ist der Islam 600 Jahre jünger. Ihm fehlt nicht nur die Aufklärung, sondern auch der lange Glaubensstreit, den das Christentum durchgefochten hat.“ Man dürfe sich daher nicht wundern, dass im Islam noch soviel Gewalt vorhanden sei.
Biser bezeichnet sich selbst als einen der letzten „Modernisten“, der dafür wirbt, dass die Katholiken ihr Verhältnis zu den Protestanten verbessern. Das sei unter Benedikt XVI. aber nicht zu erwarten, weil dieser der Orthodoxie näher stehe.