Geboren am 30. März 1934 in Wien. Nach dem Besuch der Bundesgewerbeschule studierte Hollein an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz, Meisterklasse Architektur bei Clemens Holzmeister, Diplom 1956.
Von 1958 bis 1960 Studien und Studienreisen in den USA, u.a. in Chicago am Illinois Institute of Technology (MIT) und an der University of California in Berkeley (1960 Master in Architecture).
Hollein unterrichtete 1963/1964 und 1966 als Gastprofessor an der Washington University, St. Louis, Missouri, USA; von 1967 bis 1982 an der Kunstakademie Düsseldorf, sowie von 1976 bis 2002 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, zunächst als Leiter der Meisterklasse für Design und ab 1979 als Leiter einer Meisterklasse für Architektur (von 1995-1999 außerdem Dekan für Architektur). Gastprofessuren in den USA, darunter auch in Yale und Ohio State.
Österreichischer Regierungskommissär der Biennale Venedig, 1978-90 für Bildende Kunst und 1991, 1996 und 2000 für Architektur.
Direktor der Architektur-Biennale Venedig 1994-96.
Präsident des Österreichischen Kunstsenats seit 1999. Tätig als Architekt, Städteplaner, Designer, freier Künstler und Lehrer, seit 1964 staatlich befugter und beeideter Ziviltechniker. Hans Hollein verstarb am 24. April 2014.
Bauwerke (Auswahl)
1964-1965 Kerzengeschäft RETTI (14 m²) am Kohlmarkt in Wien (wurde 1966 mit dem Reynolds Memorial Award ausgezeichnet)
1967-1969 Richard L. Feigen Gallery, New York
1972-1982 Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
1976-1978 Österreichisches Verkehrsbüro, Opernringhof, Wien
1977-1978 Museum for Glass and Ceramics, Teheran
1979-1990 Ganztagsvolksschule Köhlergasse, Wien
1982-1991 Museum für Moderne Kunst, Frankfurt
1983-1985 IBA, Haus 8, Sozialer Wohnbau, Berlin
1985-1990 Haas-Haus, Wien
1987-1993 Banco Santander, Headquarter, Madrid
1989 Entwurf für das „Museum im Fels“/Guggenheim Museum in Salzburg
1992-2002 NÖ Landesmuseum und Ausstellungshalle St. Pölten
1994-2001 Generali/Media Tower, Wien
1994-2002 Vulcania, Auvergne, Frankreich
1996-2001 Interbank, Headquarter, Lima, Peru
1997-2001 Österreichische Botschaft, Berlin
1997-2003 Centrum Bank Vaduz, Liechtenstein
2001-2003 neuer Eingangsbereich der Albertina in Wien
2001-lfd. Monte-Laa, Porr Türme, Wien
2002-2004 Saturn Tower, Donau-City Wien
2004-2007 Umbau/Zubau Schloss Rothschild, Waidhofen/Ybbs – (u.a. „Kristallsaal“)
2005-2007 „Sea-Mio“, 5 Wohntürme, Taipei
2005-2009 ETON-Solar, Headquarter, Tainan-city, Taiwan
2006-2008 „Welle“, Bürogebäude Raiffeisen International, Wien
Ausstellungen (Auswahl)
1959/1960 University of California, Berkeley
1963 Galerie St. Stephan, Work in Progress, Wien (mit Walter Pichler)
1967 Visionary Architecture (mit Walter Pichler, Raimund Abraham), The Museum of Modern Art, New York
1968 Austriennale, XIV. Triennale Mailand
1969 Hollein, Richard L. Feigen Gallery, Chicago
1970 TOD, Städtisches Museum Mönchengladbach
1972 Österreichischer Beitrag zur 36. Kunst-Biennale Venedig
1976 MANtransFORMS, Cooper-Hewitt National Design Museum, New York
1977, 1987 documenta, Kassel
1980 Strada Novissima, 1. Architektur-Biennale Venedig
1983 Die Türken vor Wien, Künstlerhaus, Wien
1985 Traum und Wirklichkeit, Künstlerhaus, Wien
1987-1988 Hans Hollein, Centre Georges Pompidou, Paris; Museum des 20. Jahrhunderts, Wien; Nationalgalerie, Berlin
1989 Hans Hollein, Yurakucho Art Forum, Tokyo
1992 Leo Castelli Gallery, New York
1995 Hollein, Historisches Museum der Stadt Wien
1996 L’architetto come sismografo, Biennale Venedig
2001 Austrian Contemporary Art, Architecture and Design, Shanghai Art Museum
2003 Hans Hollein: Aufbauen und Aushöhlen, Galerie Aedes Berlin und Lichtforum Zumtobel Wien
2006 Kiesler - Hollein - Eichinger, Österreichischer Pavillon, Architekturbiennale, Venedig
2006 Sculptural Architecture in Austria, National Art Museum of China NAMOC, Beijing und Guangdong Museum of Art, Guangzhou
Um 1960 begann sich die Wiener Architekturszene neu zu formulieren. Hans Hollein war, was die Architekturtheorie betraf, deren Wortführer – unterstützt von Otto Mauer, der seine Galerie als Plattform anbot. Damit fand nicht nur eine Revolte statt, sondern auch der Start für die Entwicklung einer Architekturszene, die heute international anerkannt ist. „Architekten müssen aufhören, nur in Bauwerken zu denken“, formulierte Hollein, der damit den Architekturbegriff erweiterte.
Die Verleihung des Pritzker-Preises 1985 an Hollein unterstreicht seine frühe Bedeutung für die moderne Architektur.