Geboren am 8. März 1923 in Hamburg. Abitur 1941, bis 1945 Studium der Germanistik und Klassischen Philologie in Hamburg und Freiburg. Wegen eines Asthma-Leidens vom Wehrdienst befreit. 1949 Habilitierung in Tübingen, 1950 Lehrstuhl für Klassische Philologie ebendort. 1950 Beitritt zur „Gruppe 47“, ab 1963 Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik. Verfasser von TV-Kritiken für „Die Zeit“. 1976 bis 1982 Präsident des PEN-Zentrums der Bundesrepublik. 1989 bis 1997 Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Walter Jens verstarb am 9. Juni 2013.
Werke (Auswahl)
Nein. Die Welt der Angeklagten. Roman, 1950
Vergessene Gesichter. Roman, 1952
Statt einer Literaturgeschichte, 1957
Die rote Rosa. Fernsehspiel, 1966
Literatur und Politik, 1963
Von deutscher Rede, 1969
Republikanische Reden, 1976
Dichtung und Religion: Pascal, Gryphius, Lessing, Hölderlin, Novalis, Kierkegaard, Dostojewski, Kafka, 1985
Die Friedensfrau. Drama, 1986
Vergangenheit gegenwärtig. Biographische Skizzen. Mit Inge Jens, 1994
Aus gegebenem Anlass. Texte einer Dienstzeit. Reden in der Akademie der Künste zu Berlin, 1998
Eine deutsche Universität. Mit Inge Jens, 2004
Frau Thomas Mann. Mit Inge Jens, 2004
So wie bei anderen deutschen Intellektuellen wurde die NSDAP-Mitgliedschaft erst spät bekannt. Im Falle Jens erst 2003. Sein Werk kann daher stellvertretend für eine Generation auch als Auseinandersetzung mit dem Totalitarismus gesehen werden. Im Falle Jens kommt noch seine glühende Anhängerschaft zum Protestantismus hinzu.