Geboren am 4. Juni 1946 in Semily, Tschechoslowakei. Im Jahr 1965-1971 studiert sie an der Akademie der bildenden Künste in Prag, wo sie als Studentin den Prager Frühling miterlebt. 1967-1968 ist sie Stipendiatin unter Marino Marini an der Accademia di Brera in Mailand. Im Jahr 1971 absolviert sie die Akademie in Prag. Im Laufe der 1980er Jahre wird Jetelová mit großen Holzskulpturen international bekannt. 1983 werden ihre Arbeiten in der Tate-Galerie London sowie in der Lothringerstrasse 13 in München ausgestellt. Nach der Emigration 1985 folgen Ausstellungen in Bristol, Wien und auf der 6. Biennale in Sydney. 1987 ist sie bei der documenta 8 in Kassel vertreten, 1992 wird sie in die Akademie der Künste (Berlin) aufgenommen. Ihre räumlichen Installationen, die oft in Verbindung mit der amerikanischen Land Art gebracht werden, ergänzt sie seit ihrer Prager Zeit mit neuen Medien von Video, über Fotografie bis hin zu Laserstrahlen, die etwa im Iceland Project (1992) oder Atlantic Wall (1995) zum Einsatz kommen. Ihre Werke werden in international bedeutsamen Museen in Europa, Nordamerika und Asien gezeigt. Eine erste Gastprofessur übernimmt sie an der Akademie der Bildenden Künste München. Ab 1990 lehrt sie an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei mit Schwerpunkt internationale Programme, bevor sie 2004 nach München zurückkehrt, wo sie bis 2011 als Professorin unterrichtet. Ihre Arbeit hat eine starke philosophische und politische Dimension, die aktuelle Themen wie Migration, Ökologie, Technologie und geopolitischer Herausforderungen aufgreift. Ihre Werke sind Teil der Sammlungen des Centre Pompidou (Paris), des Museum of Modern Art (New York), des Museum Ludwig (Köln) und des MAK (Wien). Sie lebt in Bergheim-Thorr, München und Prag.
Auszeichnungen (Auswahl)
2025 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
2023 Ladislav-Sutnar-Preis der Universität Pilsen für interdisziplinäres Werk und Lehrtätigkeit
2015 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
2013 Gratias-Agit-Preis des tschechischen Außenministeriums
2006 Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde Esslingen
1999 Jill Watson Award
1992 Ehrenmitgliedschaft der Akademie der Künste Berlin
1991 Max-Lütze-Preis
1989 Kunstpreis der Stadt Darmstadt
1988 Förderpreis Glockengasse
1985 Kunstpreis Philip Morris
1984 Arbeitsstipendium der Landeshauptstadt München
Ausstellungen (Auswahl)
2024 Abstrakte Horizonte, Pinakothek der Moderne, München
2023 Alle Macht der Imagination!, Kunsthalle im Lipsiusbau, Dresden
2020 Pacific Ring of Fire, Walter Storms Galerie, München
2017 Touch of Time, Nationalgalerie Prag
2015 Skulptur, Museum Würth, Künzelsau
2014 Creacio continua, Haus der Kunst, München
2013 Die Bildhauer, Kunst Sammlung NRW, Düsseldorf
2011 Glasstress 2011, La Biennale di Venezia
2004 Gwangju Biennale, Südkorea
1992 Domestication of the Pyramid, MAK Wien
1987 documenta 8, Kassel
1985 Projects 5, Museum of Modern Art, New York
1983 New Art, Tate Gallery, London