Geboren am 23. März 1934 in Wien. Er studierte Film in Wien und in Rom am Centro Sperimentale di Cinematografie. 1956 Teilnahme an der Biennale Venedig. 1958 erster Entwurf für ein Idealkino.
1964 gründete er gemeinsam mit Peter Konlechner das Österreichische Filmmuseum. Ab 1966 unterrichtete Kubelka an einer Reihe amerikanischer Universitäten, darunter New York University, Chicago Art Institute, San Francisco State University und Princeton University. 1970 Mitbegründer der Anthology Film Archives in New York und Design des Invisible Cinema. 1976 Aufbau der Sammlung von Avantgardefilmen für das Centre Pompidou. Von 1978 bis 2000 war Kubelka Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main und leitete die Klasse für Film und Kochen als Kunstgattung. Auf sein Betreiben wurde Kochen als Kunstgattung ins Curriculum der Städelschule aufgenommen. 1980 gründete er das Ensemble „Spatium Musicum“ mit Konzerten unter anderem in Paris, Chicago und New York. 1989 realisierte Kubelka im Österreichischen Filmmuseum das „Unsichtbare Kino“. Seit 1995 ist jeden Dienstag der Programmzyklus „Was ist Film“ im Österreichischen Filmmuseum zu sehen. Umfangreiche film- und kulturhistorische Vortragsarbeit an internationalen Museen und Universitäten.
Auszeichnungen (Auswahl)
2015 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
2013 Split Film Festival: Special Festival Award
2012 Internationaler Eckart Witzigmann Preis
2006 Ehrenmitglied FIAF
2005 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
2001 Goldendes Verdienstzeichen des Landes Wien
Filmografie
2012 MONUMENT FILM
2012 Antiphon
1996-2003 Dichtung und Wahrheit
1977 Pause
1966 Unsere Afrikareise
1960 Arnulf Rainer
1958 Schwechater
1957 Adebar
1955 Mosaik im Vertrauen (mit Ferry Radax)
Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
2014 Hommage á Peter Kubelka. Centre Pompidou, Paris
2013 Split Film Festival, Kroatien
2008 Notation: Kalkül und Form in den Künsten. Akademie der Künste, Berlin
2006 The Expanded Eye. Kunsthaus Zürich
2006 THAT’S NOT ENTERTAINMENT! CCCB Barcelona
2005 L’ŒIL MOTEUR (Motorauge). MAMCS Strasbourg
2005 Lichtkunst aus Kunstlicht. ZKM, Karlsruhe
2005 Touching. Westfälischer Kunstverein, Münster
2004 International Festival of New Film and New Media, Split
1999 Time-Based-Art – Neue Zeitpraktiken der Medienkunst. Kunsthalle Krems
1996 Austria im Rosennetz. Kunsthaus Zürich; MAK-Museum für angewandte Kunst, Wien; Palais des Beaux-Arts, Brüssel
1988 Musikstunde. Secession, Wien
Bibliografie (Auswahl)
2014 Horwath, Alexander (Hrsg.): Das sichtbare Kino. Fünfzig Jahre Filmmuseum: Texte, Bilder, Dokumente. Wien: Synema
2014 Kondor, Eszter: Aufbrechen - Die Gründung des Österreichischen Filmmuseums. Wien: Synema
2010 Grissemann, Stefan (Hrsg.), Horwath, Alexander (Hrsg.); Schlagnitweit, Regina (Hrsg.): Was ist Film. Peter Kubelkas zyklisches Programm im Österreichischen Filmmuseum. Wien: Synema
2002 Adriano, Carlos; Vorobow, Bernardo: Peter Kubelka a Essência do Cinema. Sao Paulo: Edicoes Babushka
1995 Jutz, Gabriele (Hrsg.): Peter Kubelka. Wien: PVS-Verleger
Peter Kubelka ist ein Universalwissenschaftler, der sich immer wieder an neue Bereiche heranwagt. Als Mitbegründer der Anthology Film Archives in New York, als „polemical filmmaker“ wird er bezeichnet, als einer der Begründer des Avantgardefilms und des metrischen Films.
Gleichzeitig setzte Ende der 1960er Jahre eine „Entspezialisierung“ ein, die den Princeton-Professor P. Adams Sitney veranlasste, Kubelka einen „Philosophen der Sinne“ zu nennen. Eines der prozessualen Ergebnisse war Kubelkas Entwicklung zum Theoretiker des Essens. Er hat das Kochen auf ein philosophisches Niveau gehoben. Er hat für „die innigste Beziehung, die wir je eingehen mit der Wirklichkeit“ folgende Zusammenfassung formuliert: „Das Kochen ist nicht nur ein bildender Prozess wie andere Künste, sondern beides: Unmittelbares Eingreifen in die Natur und künstlerisch bildender Prozess“.