Geboren am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld in Kärnten. Die 1941 in Wien begonnene Meisterklasse bei Wilhelm Dachauer musste sie nach zwei Jahren verlassen, weil man ihre Werke als „entartet“ eingestuft hatte. Sie führte ihr Studium bei Herbert Boeckl fort und ging 1945 nach Klagenfurt zurück. 1951 zog sie wieder nach Wien. Nach einem ersten Paris-Aufenthalt stieß sie in den 50er Jahren zum Malerkreis um Otto Mauer und dessen Galerie. Zwischen 1961 und 1968 lebte sie vorwiegend in Paris, 1968 bezog sie ein Atelier in New York, besuchte 1970 unter anderem einen Zeichentrickkurs an der School of Visual Arts und stellte erste eigene Filme her. 1980 kehrte sie nach Wien zurück und übernahm eine Professur für Malerei an der Universität für angewandte Kunst. 1982 gründete sie in ihrer Meisterklasse Österreichs einziges Lehrstudio für Trickfilm. Maria Lassnig verstarb am 6. Mai 2014 in Wien.
Wichtige Frühwerke
Stilleben mit rotem Selbstporträt 1969
Sciencefiction-Selbstporträt 1980
Filme (Auswahl)
Chairs 1971. Stühle bewegen sich wie Menschen
Shapes 1972. Silhouetten nach Musik von Bach
Art Education 1976. Feministische Interpretation von Gemälden
Maria Lassnig Kantate 1992.
Ausstellungen (Auswahl)
1948 Galerie Kleinmayr, Klagenfurt
1952 Art Club, Wien
1977 Graphische Sammlung Albertina, Wien
1980 Biennale Venedig
1982 documenta 7, Kassel
1985 Museum moderner Kunst, Wien; Kunstmuseum Düsseldorf; Kunsthalle Nürnberg
1989 Kunstmuseum, Luzern; Kunstverein, Hamburg; Secession, Wien
1994 Stedelijk Museum, Amsterdam; Frankfurter Kunstverein, Frankfurt
1995/1996 Kunstmuseum Bern; Centre Georges Pompidou, Paris; Städtisches Museum, Leverkusen; Kunstmuseum, Ulm
1997 documenta X, Kassel
1999 Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien; Musée des Beaux-Arts, Nantes
2001 Kestner Gesellschaft, Hannover
2002 Museum für Gegenwartskunst, Siegen
2004 Städelmuseum, Frankfurt
2003 Kunsthaus Zürich
2008 Serpentine Gallery, London
2009 Museum Ludwig, Köln; MUMOK, Wien
Bücher (Auswahl)
Die Feder ist die Schwester des Pinsels. Tagebücher 1943-97, 2000
Landleute, 2004
Lassnig gilt zusammen mit den Malern um Otto Mauer (Rainer, Mikl, Hollegha, Prachensky) als Begründerin der informellen Malerei in Wien.
Wichtiger jedoch sind ihre Körpergefühlsbilder, weil sie damit dezidiert eine weibliche Position in der Kunstwelt definiert. Dabei bringt sie offen den weiblichen Körper ins Spiel. Ihre jüngsten Bilder zeigen farbliche und figurale Ähnlichkeiten mit dem Werk von Francis Bacon, wenngleich in dem für Lassnig typischen Gestus.