Geboren am 5. Oktober 1936 in einer Prager Bürgerfamilie, die 1948 zu Beginn der KP-Herrschaft enteignet wurde. Havel durfte aus politischen Gründen kein geisteswissenschaftliches Studium absolvieren. Zunächst arbeitete er als Taxifahrer, später als Bühnentechniker. Während dieser Zeit begann er, Stücke zu schreiben.
1967 auf dem IV. Prager Schriftstellerkongress erregte er erstmals Aufsehen wegen seiner scharfen Kritik an der Zensur. 1977 war er eine der drei Hauptfiguren der Charta 77. Havel war drei Mal inhaftiert, bevor er 1989 Anführer der „Samtenen Revolution“ wurde und im Anschluss daran bis 1992 Präsident der Tschechoslowakei. Von 1993 bis 2003 war er Präsident der Tschechischen Republik. Vaclav Havel verstarb am 18. Dezember 2011.
Werke (Auswahl)
Das Gartenfest, 1963
Das Memorandum. Theaterstück, 1965
Die Verständigung, 1965
Erschwerte Möglichkeit der Konzentration. Theaterstück, 1968
Die Vernissage, 1975
Die Versuchung, 1986
Die Vanek-Trilogie, 1989
Briefe an Olga. Betrachtungen aus dem Gefängnis, 1989
Fernverhör, 1990
Moral in Zeiten der Globalisierung, 1998
Fassen Sie sich bitte kurz. Gedanken und Erinnerungen zu Fragen von Karel Hvízd’ala, 2007
Abgang. Theaterstück, 2008
Neben seinen literarischen und intellektuellen Leistungen steht Havel hauptverantwortlich für zwei mitteleuropäische Ereignisse
1. „Die Samtene Revolution“ in Prag, die auch zum Vorbild für andere Länder wurde – bis herauf zu den Umwälzungen in Serbien und in der Ukraine.
2. Zum Unterschied von den Tragödien am Balkan vollzog sich die Ablösung der Slowakei von der Tschechoslowakei friedlich unter dem prägenden Einfluss Havels.
Auch Österreich hat ihm deshalb äußerst viel zu verdanken.