Geboren 15. März 1947 in Wien als einziger Sohn eines Polizisten und einer Bürokraft, sein Elternhaus im Gemeindebau beschreibt er als „buchstabenfern“. Der Vater ist bis zum Ungarischen Volksaufstand von 1956 Kommunist. Nach der Matura und seiner Zeit beim Bundesheer studiert Schuh Philosophie, Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, 1976 promoviert er mit einer Arbeit über Hegel und die Logik der Praxis. 1976 bis 1980 ist Schuh Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung. Außerdem ist er langjähriger Redakteur der Literaturzeitschrift Wespennest und Programmleiter des Deuticke Verlags. Für verschiedene Zeitungen verfasst Schuh seit den 1980ern zahlreiche Rezensionen, etwa für Profil, den Falter, sowie Kolumnen, vor allem zu TV-Sendungen für DIE ZEIT oder seit 2009 für das Magazin Datum. Besonders als gewitzter Redner tritt Schuh bei Lesungen und zusehends Vorträgen in Erscheinung. Als ‚Radiophilosoph‘ wurde er mit seiner monatlichen Ö1-Kolumne Magazin des Glücks landesweit bekannt. Außerdem Tätigkeiten als Lehrbeauftragter für Schreibkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien, sowie am Mozarteum Salzburg und dem Reinhardt Seminar in Wien. Mit Arbeiten zu Karl Kraus, Elias Canetti, Konrad Bayer und Thomas Bernhard bringt er für sein Werk selbst eine literarische Traditionslinie in Stellung. Besonders Karl Kraus durchzieht Schuhs eigene Publizistik, so gibt er 2014 Die letzten Tage der Menschheit neu heraus. 2006 legte er mit Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche eine Sammlung von Essays, Feuilletons und eingestreuten Gedichten sein selbst als solches bezeichnetes „Hauptwerk, das aus lauter Nebensachen besteht“ vor. Er liest das Hörbuch selbst ein. Insgesamt erscheinen seine verstreut publizierten Essays in drei Sammelbänden. Zuletzt erschien nach Lachen und Sterben (2021) und Ein Mann ohne Beschwerden (2023) Steck den Sand nicht in den Kopf (2025) bei Hanser. Schuh erhielt für sein publizistisches Werk zahlreiche Preise, unter anderem den Preis der Leipziger Buchmesse für Sachbuch und Essayistik, den Österreichischen Kunstpreis für Literatur und den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Auszeichnungen (Auswahl)
2025 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
2022 Ehrendoktorat der Universität Klagenfurt
2021 Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch
2021 Johann-Heinrich-Merck-Preis
2017 Paul-Watzlawick-Ehrenring
2011 Österreichischer Kunstpreis
2009 Tractatus-Essay- Preis des Philosophicums in Lech
2006 Schweizer Medienpreis Davos
2006 Preis der Leipziger Buchmesse für Essayistik/Sachbuch
2000 Jean-Améry-Preis
1985 Österreichischer Staatspreis für Literaturpublizistik
1984 CA-Autorenpreis für Literaturkritik
Werke (Auswahl)
2025 Steck den Sand nicht in den Kopf
2023 Ein Mann ohne Beschwerden
2022 Vom Guten, Wahren und Schlechten. Ein Lesebuch
2021 Lachen und Sterben
2017 Fortuna. Aus dem Magazin des Glücks
2014 Sämtliche Leidenschaften
2011 Der Krückenkaktus. Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod
2008 Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst
2007 Hilfe! Ein Versuch zur Güte
2006 Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche
2003 Figurenwerfen. Der Peter Henisch Reader
2000 Schreibkräfte
1995 Der Stadtrat. Eine Idylle
1991 Das fantasierte Exil
1989 Landnahme. Der österreichische Roman nach 1980
1985 Liebe, Macht und Heiterkeit
1984 Fremdenverkehr. Kritische Texte über den Tourismus
1981 Das Widersetzliche der Literatur
Hörspiele (Auswahl)
2001 Mitte letzter Woche entwickelten sich menschenähnliche Affen zu affenähnlichen Menschen
1998 Denken mit Proust
1994 Literatur und Gedanken von Franz Schuh
1991 Die Macht der Langeweile. Radioshow
1987 Blutige Ernte - Bekenntnisse eines Krimirezensenten
1987 Der Maturant als Abenteurer